Wann erstreckte sich die Epoche Sturm und Drang?

Wann erstreckte sich die Epoche Sturm und Drang?Wer sich intensiv und tiefgründig mit dieser Fragestellung beschäftigt, der kommt zum Ergebnis, dass die Epoche Sturm und Drang wohl eine unendliche Geschichte der gesamten Menschheit ist. Um aber die Literaturgeschichte zu Wort kommen zu lassen, muss in der Geschichte ein großer Sprung zurückgemacht werden – und zwar in das 18. Jahrhundert. Genauer gesagt; kann das Geburtsjahr der Epoche Sturm und Drang mit dem Jahr 1776 angegeben werden, als Springer sein Schauspiel „Sturm und Drang“ schrieb, dessen ursprünglicher Titel allerdings „Wirrwarr“ hieß.

Offiziell wird laut Recherche zwar von der Zeit zwischen 1767 und 1785 gesprochen, aber Überlieferungen zu Folge waren die 60er bis Mitte 80er Jahre vom achtzehnten Jahrhundert wohl die Jahre der Epoche Sturm und Drang. Es kann aber nicht nur der Zeitpunkt dieser geistigen Strömung genannt werden, ohne zumindest auf den Inhalt dieser Epoche verwiesen zu haben.

Die jungen Dichter und Autoren dieser damaligen Zeit waren nicht mehr mit Tyrannei und Absolutismus sowie den verschiedensten Arten der Bevormundung zufrieden, und sie wussten sich dagegen zu wehren. Sie betrachteten den damaligen Kulturfortschritt, welcher aufklärende Wirkung haben sollte, mit ablehnender Skepsis. Ihre Meinung brachten diese Persönlichkeiten, wie Schiller und Goethe – aber auch viele Kleinbürger, welche sich als Hauslehrer und kleinere Beamte verdingten, in ihrer poetischen Arbeit zum Ausdruck. Goethe mit seinen Werken gab die wegweisende Richtung der Epoche im 18. Jahrhundert an, wobei sich Goethe auch von Herders Einfluss im Jahre 1770 beeinflussen ließ. Das Drama wurde zum bevorzugten Literaturwerk, und hier wurde in Prosa und in volkstümlicher und ausdrucksvoller Sprache geschrieben. Obwohl die Jahre zwischen 1767 und 1785 nicht als Revolutionsjahre in historischer Bedeutung bezeichnet werden, vertritt doch die Epoche Sturm und Drang den Wunsch nach Freiheit.