Wie definiert sich Sturm und Drang?

Wie definiert sich Sturm und Drang?Die Definierung von Sturm und Drang erfordert den Rückblick in die Jahre 1767 bis 1785, denn diese Jahre sind als Sturm und Drang Zeit Jahre in der Literaturgeschichte bekannt. Obwohl diese Sturm und Drang Zeit im historischen Begriffssinn nicht als eine politische Revolution gewertet wird, trägt sie doch revolutionäre Züge.

Die damals herrschenden Missstände wurden von jungen Dichtern und Autoren scharf abgelehnt. An der Spitze dieser Revolte standen solche Persönlichkeiten wie Goethe und Schiller. Aber auch Hamann und Herder zählten zu den Pionieren dieser Widerstandsbewegung. Vorwiegend die jüngere Generation der Dichter, welche zumeist aus Hauslehrern und kleineren Beamten bestand, schloss sich dieser Bewegung an. Es kann von einer bürgerlichen Opposition gesprochen werden, welche sich gegen die bestehenden Verhältnisse auflehnte.

Als schärfste Waffe wurde das Drama benutzt. Ohne Versform, sondern in Prosa, wurde in volkstümlicher und in starker Ausdrucksweise das Drama ohne Einhaltung der bisherigen festen Regeln genutzt, um es den Menschen aufrüttelnd nahe zu bringen.

Die Hauptinhalte dieser Dramen hatten die Aufgabe, zum Protest gegen die Korruption aufzurufen, die Tyrannei anzuprangern, und Unterdrückung sowie Bevormundung literarisch aufzuzeigen. Schillers „Die Räuber“ ist ein Beispiel für diese aufrüttelnde Literatur der Sturm und Drang Zeit. Ein anderes Beispiel ist bei Herder zu finden, welcher darauf hinwies, dass  die Eigenständigkeit der Literatur ohne vorgeschriebenes Muster anstrebenswert ist. Dazu erklärte er zum Beispiel, dass das Volkslied Naturpoesie ist, und es sich hierbei nicht um Letternpoesie handelt.

Es muss bemerkt werden, dass Sturm und Drang im großen Widerspruch zur damaligen Aufklärung stand, und dass dem Gefühl ein höherer Wert beigemessen wurde als dem Verstand und der Vernunft. Dies führte zu neuen Wertungen der Natur.