Liebe ist ein Geschenk

Liebe ist ein GeschenkLiebe war schon immer ein zentrales und kontrovers diskutiertes Thema. Bis vor einem Jahrhundert war es noch üblich, dass man seiner gesellschaftlichen Stellung entsprechend heiratete und die Liebe als zweitrangig betrachtete. Wichtig war, dass eine Frau versorgt war und dass mit der Heirat mehr Geld in die Familie kam. Dieses Dilemma durchleben auch Luise Miller und Ferdinand von Walter im Drama „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller. Luise ist die Tochter eines mittellosen Musikers und Ferdinand der Sohn eines Adeligen. Er ist reich und kann unzählige Geschenke für die Freundin kaufen, wenn er will. Doch Luise interessiert dies alles nicht, denn was die beiden verbindet, ist echte Liebe. Die Familien der beiden sind jedoch wegen des großen Standesunterschiedes nicht mit dieser Beziehung einverstanden. Durch Intrigen und Lügen wird Misstrauen gesät, woraus eine so tiefe Verzweiflung entsteht, dass die beiden beschließen, sich umzubringen. Im Moment des Suizides können die Missverständnisse bereinigt werden und sie können in Frieden sterben.

Luise ist aber nicht die einzige, die Ferdinand echte Liebe entgegenbringt. Lady Milford liebt ihn ebenso und soll ihn nach der Meinung seines Vaters auch heiraten. Doch sie leidet darunter, dass Ferdinand ihr nicht dieselbe Liebe entgegenbringt. Deshalb will sie auf eine arrangierte Heirat mit ihm verzichten, denn sie könnte es nicht ertragen, dass er sie ein Leben lang mit Luise vergleichen würde.

Echte Liebe interessiert sich für die Person und nicht für ihre Herkunft oder für ihre Finanzen. Das Merkmal der Liebe ist, dass sie dem anderen das gibt, was man nicht mit Geld kaufen kann, sei es Zeit, Zuwendung oder Zärtlichkeit. Liebe zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie bereit ist, Opfer zu bringen. Sie schaut darauf, was für den anderen am Besten ist und ist bereit mal auf etwas Wichtiges oder Interessantes zu verzichten.